Unsere Umweltstation – Erprobungsbetrieb

Die Umweltstation der Albert-Schweitzer-Schule befindet sich im Außenbereich der Fassade des SFN, in Richtung Osten (Nähe C-Bau).

Die Station ist dort im Hang etwa 2 Meter über dem Boden angebracht. Die Fassade des SFN wirkt sich natürlich etwas auf Temperatur, relative Luftfeuchte, Luftdruck oder Feinstaub aus. Die Sensorwerte für Licht und UV sind etwas reduziert, da die offene Fassade durch ihre Gitternetzstruktur weniger Licht durchlässt. Gleichzeitig stellen wir fest, dass die Temperatur am frühen Mittag trotzdem noch etwas höher ist, zumindest dann, wenn die Sonne scheint. Je stärker die Sonne scheint um so stärker ist die Abweichung. So messen bisher Abweichungen von bis zu 9°C (Sommer) und 1°C (Winter) gegenüber den Wetter-Apps.

Wir werden testen, ob wir dort etwas verändern können. Zunächst wird die Station noch einen Reflektor erhalten.

Die Messewerte werden minütlich über das WLAN des SFN in die OpenSenseMap übertragen und dort gespeichert.

Die Station wurde von Mats, Piet und Tibor (alle 13 Jahre alt) programmiert und gebaut und gepflegt. Aus dem Projekt der Wetterstation der ASS ist das SFN Projekt „Wetterdienst Wolkenschloss“ entstanden, welches am Co-funding der UniKassel und der Stadt Kassel erfolgreich teilnimmt. Das Ziel ist es, auch andere Schulen in Kassel zu Messstationen zu machen.

Und wir hatten sehr großen Erfolg!

Wir haben über 2500€ gesammelt und den Sonderpreis für Arbeit&Bildung, mit 1000€ dotiert, erhalten. Das reicht für einige Wetterstationen 🙂

Mehr zu unseren Erfolgen finden Sie hier.

Erklärung zu den Messwerten:

Temperatur

Die Lufttemperatur gibt den Wärmezustand der Atmosphäre an. Sie sollte – wenn möglich – in zwei Metern Höhe und im Schatten gemessen, da weder die abstrahlende Bodenwärme noch die durch die Sonne erzeugte Strahlung berücksichtigt werden sollten. Dies würden den Wert künstlich erhöhen.

Relative Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit bezeichnet den Gehalt von Wasserdampf in der Luft. Sie wird in absolute und relative Luftfeuchtigkeit unterteilt. Während die absolute Luftfeuchtigkeit den tatsächlichen Wasserdampfgehalt (Masse an Wasserdampf in der Luft) in der Luft misst, gibt die relative Feuchte der Luft an. Relativ deshalb, weil warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte. P.S.: Deshalb gibt es auch Nebel, aber dazu später mehr.

Luftdruck

Der Luftdruck gibt den Druck in der Luft an, der infolge der Gewichtskraft der darüber liegenden Luftsäule entsteht. Je höher wir uns befinden, umso geringer ist die Luftsäule über uns. Somit sinkt der Luftdruck in der Höhe. Auf der openSenseMap wird dieser Wert in Hektopascal (hPa) angegeben. Wie jeder andere Druck, kann er aber auch in Bar angegeben werden (1 Bar = 1000 hPa). Wird die Zahl langsam größer → wird das Wetter besser. Wird die Zahl langsam kleiner → wird das Wetter schlechter.

Der Luftdruck am Boden schwankt bei uns in der Regel zwischen 970 hPa bei einem Tiefdruckgebiet und 1030 hPa bei einem Hochdruckgebiet. Dadurch kann der Wert als Indikator für das aktuelle Wetter dienen.

Beleuchtungsstärke

Elektromagnetische Energie bewegt sich in Wellen durch den Raum. Ihr Spektrum reicht von sehr langen Radiowellen bis hin zur sehr kurzwelligen Gammastrahlung. Das menschliche Auge kann dabei nur einen sehr kleinen Teil dieses Spektrums wahrnehmen: das sichtbare Licht. Für uns ist das sichtbare Licht besonders interessant.

Um die Beleuchtungsstärke des Lichts im sichtbaren Teil des Spektrums zu messen, wird die Einheit Lux verwendet. Bei einem hellen Sonnentag beträgt sie über 100.000 Lux, in einer Vollmondnacht hingegen nur etwa bei einem Lux.

UV

Ultraviolettstrahlung (UV-Licht) ist für den Menschen unsichtbare elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge, die kürzer ist als des sichtbaren Lichtes, aber länger als die der Röntgenstrahlung.

Feinstaub PM 10 & 2,5

Feinstaub sind besonders kleine Teilchen des in der Luft befindlichen Schwebstaubs. Man bezeichnet diese auch als “Particulate Matter” (kurz PM) und unterscheidet anhand der Durchmesser der Staubteilchen zw. PM10 (kleiner als 10µm) , PM2.5 (kleiner als 2,5 µm), PM1 (kleiner als 1µm). Feinstaub kann aus natürlichen Quellen (z.B. Sahara-Staub, Pilzsporen, Seesalz, Pollen) stammen (ca. 90%) oder anthropogenen (menschlichen) Ursprungs sein, überwiegend durch die Verbrennung von Kohlenstoffverbindungen (ca. 10%).

Feinstaubmessungen, insb. Rohdaten von Einzelmessungen sollten mit Vorsicht genossen werden. Wie die Grenzwerte es schon andeuten werden normalerweise Mittelwerte aus vielen einzelnen Messungen über eine Stunde oder über einen Tag berechnet.

Die Beschreibungen der Messwerte haben wir aus der OpenSenseMap übernommen und gekürzt.

Weitere Informationen zur Bedeutung der Messwerte finden sich hier:

Wetterlexikon des DWD